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Chichén Itzá – UNESCO Kulturerbe und neues Weltwunder

Chichén Itzá – UNESCO Kulturerbe und neues Weltwunder

Dass die Yucatán Halbinsel mehr zu bieten hat als die Cenoten und die wunderschöne Riviera Maya, war mir vor der Abreise zwar bewusst, aber ich war ja vor allem zum Tauchen nach Mexiko gekommen. Meine AirBnB-Hosts, Yannick & Ivana, überzeugten mich aber, dass ich Mexiko nicht verlassen kann, ohne nicht wenigstens Chichén Itzá gesehen zu haben.

So kam es, dass ich bei Maya Tours einen Tagesausflug buchte, um das berühmte Chichén Itzá zu besuchen, in der Cenote Ik Kil zu baden und die Stadt Valladolid zu besuchen. Morgens um halb acht ging’s los. Nicht wie erwartet ein kleiner Bus, sondern ein riesen Car brachte die anderen circa 60 Gäste und mich nach Chichén Itzá. Das war eigentlich nicht so gedacht, eine kleine Gruppe wäre mir lieber gewesen, als diese Ansammlung von Pauschaltouristen. Aber voilà, das konnte man nicht ändern.

Chichén Itzá: Maya-Ruinenstätte

Nach zwei Stunden Fahrt kamen wir in Chichén Itzá an. Wie erwartet waren wir nicht die Einzigen; die Busse kamen im Minutentakt auf dem grossen Parkplatz an und spukten hunderte von Touristen aus, die erwartungsvoll auf ihre Tickets warteten, damit sie das UNESO Weltkulturerbe betreten konnten. Vorbei an vielen Marktständen, die allesamt mehr oder weniger dieselben kunterbunten Souvenirs feilhielten, gelangten wir auf einen grossen Platz, auf dem die Ruinenstätte steht.

CHICHÉN ITZÁ: Kriegertempel

CHICHÉN ITZÁ: Kriegertempel

Die Stadt wurde 440 gegründet und war das grösste Handelszentrum der Mayas und dem Gott Kukulcan geweiht. Nur ein kleiner Teil der Mayaruinen sind für die Touristen zugänglich, der grösste Teil liegt noch immer im Dschungel verborgen und ist nicht freigelegt.

Zentrum der Ruinenstadt ist die Pyramide des Schlangengottes Kukulcan, auch El Castillo genannt, mit ihren vier grossen Treppen. 91 Stufen hat jede dieser Treppen. 91 mal 4 ergibt 364. Addiert man die Sockelstufe, erhält man die Zahl der Tage eines Sonnenjahres. Die Mayas waren fit im Rechnen, erläuterte uns der Guide anhand des sehr komplexen Zahlen- und Zählsystems der Maya.

Die Pyramide verdankt ihre Berühmtheit nicht nur ihrer beeindruckenden Bauweise und Grösse, sondern auch dem Umstand, dass sich jedes Jahr zu Sonnenwende im Herbst und im Frühling an der Wand einer seitlichen Treppe ein Schatten bildet, der einer Schlange ähnelt. Dieses aus Sonnenlicht bestehenden Band vereint sich schliesslich für kurze Zeit mit einem Schlangenkopf am Fuss der Pyramide und stellt so eine gefiederte Schlange dar.

CHICHÉN ITZÁ: Jaguartempel

CHICHÉN ITZÁ: Jaguartempel

Weitere Bauwerke sind der von 1000 Säulen umgebene Kriegertempel (Templo de los Guerreros) der grosse Ballspielplatz (Juego de pelota) und der Tempel der Jaguare. Chichén Itzá ist gemäss Wikipedia die am zweithäufigsten besuchte archäologische Stätte in Mexiko. So gut wie alle Gebäude wurden von dem verwaltenden Instituto Nacional de Antropología e Historia für den öffentlichen Zugang gesperrt. 1988 wurde die alte Mayastadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt und 2007 für eines der neuen Sieben Weltwunder erklärt.

CHICHÉN ITZÁ: Ballspielplatz

CHICHÉN ITZÁ: Ballspielplatz

Die Ruinenstadt war für mich sehr eindrücklich! Wir verbrachten insgesamt zwei Stunden in der Anlage. Während der ersten Stunde führte uns der Guide in die Geschichte der Maya ein und erläuterte uns viele Details zur Bau- und Lebensweise der Mayas. Nicht fehlen durfte die obligatorische „Klatschvorführung“. Wenn man vor der Pyramide oder auch auf dem grossen Ballspielplatz an einem bestimmten Punkt steht, erzeugt das Klatschen ein Echo, dessen Klang dem Ruf des Quetzals Vogels unheimlich ähnlich ist. Dieser Vogel war den Mayas heilig und sie glauben, er sei ein Botschafter der Götter. Mich faszinieren diese Geschichten sehr und unser Guide hat alles sehr ausführlich und anschaulich erzählt.

CHICHÉN ITZÁ: auf dem Gelände gibt es freilaufende Leguane

CHICHÉN ITZÁ: auf dem Gelände gibt es freilaufende Leguane

Cenote Ik Kil

Unser Tagesausflug führte uns nach dem Besuch der Mayastätte und dem Mittagessen weiter zur Cenote Ik Kil. Ich war sehr gespannt auf diese Cenote, habe ich doch während meinen Tauchgängen schon ein paar wunderschöne erleben dürfen. Die Cenote an sich ist sehr beeindruckend. Umgeben von unzähligen Lianen, die in die Cenote herabhängen und von ca. 20 Meter hohen Steilwänden, liegt das Kalksteinloch mit dem angenehm kühlen Wasser. Von einer Plattform kann man ins kühle Nass springen oder sich über die Treppe langsam ins Wasser wagen.

Benote It Kil

Cenote Ik Kil: 20 Meter hohe Felswände umgeben das Kalksteinloch

Cenote It Kil - Gedränge beim Einstieg

Cenote Ik Kil – Gedränge beim Einstieg

Für meinen Geschmack hatte es viel zu viele Leute. Da sich wohl die wenigsten Besucher daranhielten, vor dem Bad in der Cenote zu duschen, roch das Wasser entsprechend und sah auch nicht so wunderschön klar und einladen aus, wie es in den anderen Cenoten ist. Da ich aber schon mal da war und eine Abkühlung nach der Hitze in Chichén Itzá nötig war, sprang ich ins Wasser und drehte eine kurze Runde um die Touristen herum. Der Besuch war für mich enttäuschend und es stimmte mich ein bisschen traurig. Viele der Besucher sehen auf ihrer Reise nur diese eine Cenote und denken, dass alle so ausschauen. Weit gefehlt – es gibt so viel Schönere!!

Valladolid

Zum Abschluss der Tour stand der Besuch der Stadt Valladolid auf dem Programm. Farbenfrohe Häuser umringen den Stadtpark, an den auch die mächtige Iglesia de San Servacio grenzt. Da es kurz vor unserer Ankunft wie aus Kübeln zu regnen begann und Blitze den Himmel erleuchteten, stoppten wir nur kurz da. Yannick erzählte mir später, dass die Stadt vor allem für ihre vielen verschiedenen Restaurants und als Ausgehort bekannt ist. Valladolid ist der ideale Ausgangspunkt, wenn man Chichén Itzá besuchen möchte.

VALLADOLID: Farbenfrohe Häuser säumen den Stadtpark

VALLADOLID: Farbenfrohe Häuser säumen den Stadtpark

VALLADOLID: Iglesia de San Servacio

VALLADOLID: Iglesia de San Servacio

Von Valladolid ging es dann zurück nach Playa del Carmen. Der Tag war sehr interessant und ich bin dankbar, dass mich Yannick & Ivana davon überzeugt haben, diesen Ausflug zu unternehmen. Ich bin sicher, dass ich in diese Region zurückkommen werde und dann sicher auch die eine oder andere Sehenswürdigkeit noch aufs Programm nehmen werde. 

Ausführliche Informationen zu Chichén Itzá

Chrige

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