Krokodile, Vögel und Affen im Palo Verde Nationalpark
Es ist mucksmäuschenstill. Alle schauen gespannt ins Gebüsch und warten auf das Geschrei der Brüllaffen. Und da ist es wieder! Ein lauter Aufschrei und unser Bootskapitän “antwortet” mit Gebrüll und klopft laut ans Boot. Mit seiner Antwort fordert er die Affen auf, weiter zu schreien, damit wir sie sehen. Leider nützt es nichts; wir bekommen die Brüllaffen nicht zu Gesicht.
Die Affen haben wir nicht gesehen, dafür umso mehr Krokodile, Leguane und ganz viele Vögel. Wir sind im Palo Verde Nationalpark, der sich im Nordwesten von Costa Rica in der Provinz Guanacaste, 30 km westlich der Stadt Cañas, nördlich des Golfes von Nicoya befindet. Der Park ist nicht nur bei Touristen sehr beliebt, auch Ornithologen pilgern in diesen Park, da der Fluss Lebensraum von über 300 gezählten Arten von Wasser- und Küstenvögel ist.
Majestätischer Schneesichler
Mit dem Boot fahren wir während zwei Stunden über den Rio Tempisque. Unser Kapitän und der Guide haben Adleraugen. Sie zeigen uns mit dem Laserpointer die Tiere, die sich getarnt im Gebüsch aufhalten und erzählen uns viel Interessantes über den Nationalpark und seine Bewohnern. Auf dem Fluss befindet sich eine Insel, auf der zur Zeit die Schneesichler (Eudocimus Albus) ihre Nester haben. Der Kapitän stellt den Motor ab und man hört nur noch das Schnattern der Vögel. Es ist unglaublich, was für einen Krach die prächtigen Tiere machen.
Kleine Drachen im Palo Verde Nationalpark
Auf dem Schulgelände habe ich schon mehrmals die wunderschönen grünen Leguane, die wie kleine Drachen ausschauen, gesehen. Hier im Nationalpark leben sie gut getarnt hoch oben in den Bäumen. In Costa Rica kommt ausschliesslich der Grüne Leguan vor. Die Leguane sind nicht alle grün, sondern teilweise auch grau bis orangerot gefärbt.
Die Leguane leben aber nicht nur in den Bäumen. Sie sind äusserst gute Schwimmer und Taucher und können sich bei Gefahr mit einem Sprung ins Wasser retten und davon schwimmen. Sie sind aber sehr standorttreu und kehren immer wieder an zurück.
Krokodile im Rio Tempisque
Weiter flussaufwärts soll es hunderte, nein tausende Krokodile geben. Hunderte sehen wir nicht, aber immerhin ein paar Spitzkrokodile. Sie sind neben dem Kaimankrokodil die einzige Krokodilart, die in Costa Rica vorkommt. Wir haben junge gesehen, die im Mai geschlüpft sind und ausgewachsene, die zwischen vier und sechs Meter lang sind und bis zu 800 Kilogramm wiegen. Spitzkrokodile sind nachtaktive Tiere, die am Tag nur am Flachwasser oder am sandigen Ufer ihres Heimatgewässers liegen.
Es ist beeindruckend, wie sich die Tiere im Wasser tarnen. Sie haben hochliegende Augen und Nasenlöcher, die es ihnen ermöglichen nahezu komplett ins Wasser abzutauchen und trotzdem weiterhin durch die Nase zu atmen. Dass sie sich schnell und unauffällig bewegen, zeigen sie uns eindrücklich. Blitzschnell tauchen sie ab und verschwinden aus unserem Blickfeld. Krokodile in der freien Wildbahn und so nah zu sehen, ist ein einmaliges Erlebnis!
Liebe Christine
Dein Bericht ist wieder einmal mehr sehr interessant und die Bilder ???? schön ????????❣️
Alles Liebi
marianne
Liebe Marianne – vielen herzlichen Dank für deine Zeilen! Das Fotografieren & Schreiben machen mir sehr Spass! Herzliche Grüsse Christine
Herzlichen Dank Marianne ????